Zum Hauptinhalt wechseln

Die Tage werden immer kürzer, die Temperaturen sinken unter 10°C – ein eindeutiges Indiz dafür, dass der Winter vor der Tür steht. Umso ungemütlicher es draußen wird, umso wichtiger ist es, sich in das angenehme Klima der eigenen vier Wände zurückziehen zu können. Doch Wärme bedeutet zugleich einen Anstieg der Energiekosten.

Paar im Wohnzimmer sitzend

Mit dem Beginn jeder Heizsaison tauchen die immer gleichen Fragen auf. Wie heizt man richtig? Macht ein Grad mehr oder weniger bei der Raumtemperatur einen Unterschied? Ist es sinnvoller durchgängig zu heizen oder nur im Bedarfsfall? Kann man eigentlich mit Klimaanlagen heizen? Wir beantworten diese Fragen ein für alle Mal und räumen dabei mit fünf Mythen rund um das Heizen auf. Diesen Winter wirst du garantiert richtig heizen! 

Mythos 1: Ein Grad weniger macht keinen Unterschied.

Laut Experten lassen sich bis zu sechs Prozent an Energie einsparen, wenn die Raumtemperatur um nur ein Grad abgesenkt wird. Entscheidend ist dabei die passende Programmierung. Sie muss sich an der Außentemperatur und der Zeit orientieren, die du im Raum verbringst. Unnötiges Überheizen führt zu verringerter Effizienz und höheren Heizkosten. Durch das Festlegen der optimalen Raumtemperatur wird zudem die Umwelt geschont, weil der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert wird. Achte darauf, dass du die Heizung vor Verlassen des Hauses so programmierst, dass sie während deiner Abwesenheit abgesenkt wird. Eine moderne Heizung lässt sich sogar mittels App aus der Ferne regulieren. So kannst du die Temperatur absenken, wenn du später als erwartet nach Hause kommst, bzw. einfach und schnell erhöhen, wenn du auf dem Heimweg bist.

Mythos 2: Jeder Raum muss gleich beheizt werden.

Verschiedene Räume brauchen verschiedene Temperatureinstellungen und selbstverständlich hat auch jeder Mensch eine andere Wohlfühltemperatur. Das ist gar kein Problem, denn diese kann bei modernen Heizungssystemen einfach und komfortabel programmiert und kontrolliert werden. Wichtig für die richtige Raumtemperatur ist die Nutzung des jeweiligen Raums. Die meisten Menschen fühlen sich im Wohnzimmer mit einer Temperatur zwischen 19 °C und 22 °C wohl. Die optimale Temperatur für Badezimmer liegt indes bei 23 °C. Im Schlafzimmer sollte die Temperatur zwischen 18 °C und 20 °C betragen. Die passende Raumtemperatur sorgt für optimalen Komfort und möglichst geringe Kosten. Wenn du über ein älteres Heizsystem verfügst, das trotz Thermostat die Regulierung einzelner Räume nicht effizient ermöglicht, dann empfehlen sich Thermostatventile für die Radiatoren. So kannst du jeden Heizkörper individuell regeln und vermeiden, dass ein Raum am Anfang des Heizkreislaufs sich stärker erwärmt als jener, den das Heizwasser zuletzt erreicht.

Mythos 3: Ungenutzte Räume sollten nicht beheizt werden.

Oftmals verbraucht es mehr Energie, einen abgekühlten Raum wieder neu aufzuheizen, als ihn durchgängig warm zu halten. Für längere Perioden ist es daher ratsam, nicht genutzte Räume auf niedrigerer Temperatur weiter zu beheizen. Die optimale Temperatur hängt dabei von der Wärmedurchlässigkeit des Hauses sowie der Zeit der Nichtbenutzung ab. Die Temperatur in den Räumen sollte jedenfalls nicht unter 15 °C abfallen, da ansonsten die Wände abkühlen und die Gefahr der Schimmelbildung besteht.

Mythos 4: Renovierungen am Haus zahlen sich nicht aus.

Selbst trotz bester Heizung können hohe Energiekosten anfallen, wenn das Haus schlecht gedämmt ist. Ein gut isoliertes Haus hingegen spart langfristig viel Energie und Geld. Moderne Fenster und zusätzliche Dämmung verringern den Wärmeaustritt drastisch und amortisieren sich so über eine bestimmte Zeit. Zudem ist ein energieeffizientes Haus attraktiver für potenzielle Interessenten und lässt sich so zu einem höheren Preis weiterverkaufen. Und nicht nur wenn es draußen kalt ist, freut man sich über eine gute Dämmung! Auch im Sommer heizt sich der Wohnraum nicht zu stark auf. Durch eine gute Isolierung reduziert sich auch die benötigte Kühllast für deine Klimaanlage. Übrigens: Ein Luft-Luft-Wärmepumpe kann in den Übergangsjahreszeiten auch gut zum Heizen an kühlen Tagen verwendet werden. 

Mythos 5: Es gibt kaum Einsparungspotenzial beim Heizen.

Du kennst das: Die Heizkosten machen einen Großteil deiner Energiekosten aus. Mit dem richtigen Heizsystem lässt sich aber durchaus bares Geld sparen. Wärmepumpen beispielsweise arbeiten mit erneuerbarer Energie und speisen sich überwiegend aus der Umgebungsluft. Für jede Kilowattstunde Elektrizität, die eine Wärmepumpe verbraucht, erzeugt sie (aus der Luft) rund drei bis vier Kilowatt Heizenergie. Nur maximal 30 Prozent der Heizenergie, die von der Wärmepumpe erzeugt wird, speist sich aus Strom. Der Rest wird aus der Luft extrahiert und ist somit erneuerbar. Durch die Kombination der Wärmepumpe mit Photovoltaik kann zusätzlich Energie gespart werden. Abhängig vom jeweiligen Modell sorgt zudem ein Warmwassertank für konstante Versorgung mit Warmwasser. Eine Umstellung von Heizkessel auf ein Wärmepumpensystem ist daher eine langfristige Lösung für die Reduktion deines Energieverbrauchs.

Unterm Strich

Richtig heizen bedeutet also in erster Linie organisiert heizen. Wenn du die Nutzung all deiner Räume im Blick hast und die Heizung dementsprechend regulierst, kannst du die Effizienz deines Systems erhöhen und dadurch auch in der kalten Jahreszeit Energie sparen. Um auf lange Sicht Kosten und Energie zu sparen, könnte sich aber auch der Tausch deines Heizsystems lohnen. Wärmepumpen eignen sich als umweltfreundliche Heizalternative zu Öl, Gas und Co., zudem ermöglichen moderne Technologie einen sparsamen Betrieb das ganze Jahr über. Für weitere Tipps, um gesund durch den Winter zu kommen und um richtig zu Heizen schaue gerne bei unseren anderen Blogbeiträgen vorbei!