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4 Schritte zu Kohlendioxid-neutralem Heizen im Wohnbereich

Eine der größten Herausforderungen, vor denen wir stehen, um eine gesunde und nachhaltige Umwelt zu gewährleisten und zur Kohlenstoffneutralität beizutragen, ist die Maximierung der Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere beim Heizen unserer Häuser. Der Großteil der Wohnhäuser wird immer noch mit veralteten Systemen beheizt, die oft umweltschädliche fossile Brennstoffe wie Kohle und Öl verwenden. Gerade deshalb ist es auch besonders wichtig, sich zu informieren, welche Klimaanlagen und Heizsysteme sich für den Neubau eignen. 

Die Herausforderung, die damit verbunden ist, wird umso deutlicher durch den European Green Deal1, eine politische Initiative der Europäischen Kommission mit dem Hauptziel, Europa im Jahr 2050 mit Hilfe "grüner" Technologie klimaneutral zu machen.

Wärmepumpen spielen zunehmend eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung Europas, und in bestimmten Bereichen ist bereits eine beeindruckende Akzeptanz zu verzeichnen. Zum Beispiel sind Wärmepumpen das Standardheizsystem in Schweden2 und haben bei Neubauten3 in einigen europäischen Ländern einen Marktanteil von 50 %.    

In Europa macht Heizen mit erneuerbaren Energien mittels Wärmepumpen derzeit nur 10 % aller jährlich installierten Heizsysteme aus4. Dies steht in starkem Gegensatz zu dem ehrgeizigen Ziel der EU-Kommission bis 2030: Anteil von 40 % der erneuerbaren Energien bei Heizung und Kühlung5.

Um diese für 2030 von der EU-Kommission vorgegebenen Ziele zu erreichen, sehen wir bei Daikin für ein Kohlendioxid-neutrales Heizen im Wohnbereich vier Schritte vor.

Schritt 1: Verschärfung der Vorschriften für die Energienutzung in Neubauten

Im Laufe der Jahre haben alle europäischen Mitgliedsstaaten im Anschluss an die EPBD-Richtlinie6 bereits Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass Neubauten eine bessere CO2 Bilanz aufweisen, indem sie eine verbesserte Wärmedämmung und die Nutzung erneuerbarer Energien vorschreiben. Infolgedessen schätzt Daikin, dass Wärmepumpen in neuen (Einfamilien-)Häusern bereits einen Marktanteil von bis zu 50 % haben. Die umweltschädlichsten Heizsysteme müssen schrittweise ausgetauscht werden. So dürfen in Österreich ab Januar 2020 keine Ölkessel mehr in Neubauten installiert werden, und in den Niederlanden sind ab 2020 alle neu gebauten Häuser vom Gasnetz getrennt. 

Ein wichtiger Zusatznutzen von Wärmepumpen ist die Möglichkeit, sie nicht nur zum Heizen, sondern auch zum Kühlen zu verwenden, was zunehmend eine Anforderung der Verbraucher ist. Dies ist zum Teil auf den Klimawandel zurückzuführen, aber auch auf die bessere Wärmedämmung der Häuser. Wenn ein Heizkessel installiert ist, muss ein zweites HLK-System installiert werden, falls Kühlung gewünscht wird. Eine reversible Wärmepumpe bietet Raumheizung und Kühlung in einem System und macht somit nur eine Investition notwendig.

Schritt 2: Erhöhung der Austauschrate

Die heutige Austauschrate liegt im Durchschnitt bei 1 % der insgesamt installierten Heizungsanlagen pro Jahr. Um das Mindestziel zu erreichen, müsste sich diese Austauschrate innerhalb der nächsten 10 Jahre verdoppeln.

Der Austausch von Heizungen durch effizientere Geräte ist ein Schritt zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Die Herausforderung besteht jedoch darin, die EU-Bürger zu motivieren, sich häufiger für eine mit erneuerbaren Energien betriebene Heizung zu entscheiden und damit andere davon zu überzeugen, dass Wärmepumpen eine effiziente, kostengünstige und zeitgemäße Lösung sind. 

Schritt 3: Abschaffung der Anreize für fossile Brennstoffe

Der Gesetzgeber sollte sämtliche Fördermaßnahmen im Zusammenhang mit fossilen Brennstoffen abschaffen. Zurzeit genießen öl- oder gasbefeuerte Kessel immer noch, direkt oder indirekt, eine gewisse Bevorzugung, z. B. aufgrund einer höheren Besteuerung von Wärmepumpen im Vergleich zu Heizkesseln7.

Angesichts dieser Tatsache müssen wir auch Technologien, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, Chancengleichheit zugestehen. Der Unterschied zwischen den heutigen Strom- und Gaspreisen in vielen Mitgliedsstaaten ist zu hoch, um eine Wärmepumpe zu einer wirtschaftlich attraktiven Investition für EU-Bürger zu machen. Kurzfristig können staatliche Anreize dazu beitragen, den Übergang zum kohlenstoffneutralen Heizen zu beschleunigen und Wärmepumpen für alle Europäer zugänglich und attraktiv zu machen, aber längerfristig müssen ausgewogenere Energiepreise und eine korrekte Angabe des Energieverbrauchs und der CO2-Emission eines Gebäudes die Verbraucher dazu motivieren, in Wärmepumpentechnologie zu investieren. 

Schritt 4: Heizen mit erneuerbaren Energien als Standard für den Austausch

Wir bei Daikin sind der Ansicht, dass beim Austausch von Heizungssystemen Wärmepumpen zum Standard werden sollten. Tatsache ist, dass Wärmepumpen immer höhere Effizienzwerte erreichen, und dies auch bei niedrigen Außentemperaturen. Die Technologie der Wärmepumpen wurde in den jüngsten Jahren dramatisch weiterentwickelt. Diese Wärmepumpen eignen sich mittlerweile für jede in Europa geläufige Art von Wohngebäuden, und das sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungsprojekten.

Durch die Erhöhung des Anteils von Ökostrom auf 60 % der gesamten EU-Stromerzeugung wird der Beitrag von Wärmepumpen zu einer Dekarbonisierung beim Heizen für Privathaushalte weiter steigen. Sie möchten mehr über Wärmepumpen erfahren? Finden Sie mehr Infos auf unserer Wärmepumpen-Übersichtsseite.

Die Zukunft

Wir stellen uns engagiert und mit Leidenschaft diesem sich verändernden Umfeld, und wir werden eine Schlüsselrolle dabei spielen, diese innovative Technologie in die Häuser und Wohnungen der Menschen zu bringen. Gleichzeitig achten wir streng darauf, dass dabei wirklich alle Beteiligten, auch Installationsfirmen, Planer und Architekten, an Bord sind.

Auch können wir dazu beitragen, indem wir Produkte entwickeln, bei denen sich die Installation so einfach wie möglich gestaltet. Europa verfügt über die Technologien, das Fachwissen und die finanziellen Mittel, die einen beständigen Ausbau des Marktes für Wärmepumpen zulassen. Vom Einfamilienhaus bis hin zu großen Wohnblocks, von kleinen und großen Gewerbegebäuden bis hin zu Industrieanlagen, mittlerweile sind Wärmepumpen für eine Nutzung im ganz großem Stil bereit. 

Alles spricht dafür, dass wir jetzt handeln müssen! Überzeugen wir den Austauschmarkt davon, dass die Zukunft den Wärmepumpen gehört, und machen wir den Menschen Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit von Wärmepumpen stärker bewusst.

Sie können sich hier unser Webinar zur Renovation Wave gerne nochmals anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=jNmGAM3fofU
 

1 European Commission, Questions and answers, consulted 05 May 2021, https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/qanda_20_24
2 International Energy Agency, Sweden country profile, consulted 14 September 2020, https://www.iea.org/countries/sweden
3 Hydrogen in the energy system of the future: focus on heat in buildings, consulted 10 May 2021, https://www.iee.fraunhofer.de/content/dam/iee/energiesystemtechnik/en/documents/Studies-Reports/FraunhoferIEE_Study_H2_Heat_in_Buildings_final_EN_20200619.pdf
4 EHPA market report, https://www.ehpa.org/market-data/
5 State of the Union, Heating and cooling renewable systems penetration, consulted 05 May 2021, https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/qanda_20_1598
6 EPBD, Energy performance of buildings directive, consulted 05 May 2021, https://ec.europa.eu/energy/topics/energy-efficiency/energy-efficient-buildings/energy-performance-buildings-directive_en
7 European Commission, Energy and taxation, consulted 10 May 2021, https://ec.europa.eu/energy/topics/markets-and-consumers/energy-taxation_en
 

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